Vereinsgeschichte
Vor 1925
Die goldenen 20iger Jahre
Ottersdorf ist gekennzeichnet vom ersten Weltkrieg. Der deutsche Kaiser hat abgedankt und aus dem Kaiserreich wurde die Weimarer Republik. Das ganze Land leidet schwer unter den Folgen des verlorenen Krieges. Not und Elend bestimmen das Leben der Bevölkerung. Bis in die kleinsten Ortschaften sind Massenarbeitslosigkeit und deren Auswirkungen auf das Leben spürbar. Da bildet unsere Heimatgemeinde keine Ausnahme. Just zu dieser Zeit, als allerorts noch still um verlorene Ehemänner, Väter und Söhne getrauert wird, keimt in Ottersdorf die Idee, eine Musikkapelle zu gründen. Denn Frohsinn, Lachen und Tanzen liegen ebenso in der Natur des Menschen, wie Trauer und Einsamkeit. Und wann vergisst ein Mensch am schnellsten die Trauer und seine Sorgen? Natürlich beim Tanzen, Lachen und beim fröhlich vergnügten Treiben.
1925
Gründertage
Am 5. Februar beschließen die beiden jungen Ottersdorfer Anton Groß und Anton Götz eine Musikkapelle zu gründen. Mit Paul Lutz aus Muggensturm, einem Arbeitskollegen von Anton Groß, ist der erste Schritt getan. Lutz wird erster Dirigent in Ottersdorf. Dieser erklärt den beiden jungen Musikern, dass eine Musikkapelle erst mit sechs Mann spielfähig sei. Also müssen noch vier weitere Musikfreunde gesucht werden, die mit Franz Ruf, Otto Frisch, Anton Jung und Otto Schneider bald gefunden sind. Nun sind sie zwar zusammen, jedoch vom Musizieren noch weit entfernt. Zuerst müssen die Musikinstrumente beschafft werden. Auf Anfrage beim Musikhaus Voigt in Rastatt erhalten die Männer zur Antwort, dass solche Instrumente nicht vorrätig seien und eine sehr lange Lieferzeit hätten. Paul Lutz verweist die jungen Ottersdorfer nach Karlsruhe ins Musikhaus Deimer. Dort kommen die Sechs in die besten Hände. Durch die Vielzahl an vorrätigen Blechblasinstrumenten ist es möglich, den jungen Musikern direkt am Objekt zu zeigen, welche Unterschiede es bei den verschiedenen Instrumenten gibt. So wird aus dem zuerst zögerlich geführten Gespräch mit Herrn Deimer eine lange und intensive Unterhaltung, die eine Bestellliste auf Abruf zur Folge hat. Der vom Musikhaus erstellte Kostenvoranschlag bringt die ernüchternde Summe von 900 Rentenmark an den Tag. Da keiner der sechs Musiker über eine solche Geldmenge verfügt, muss zunächst die Finanzierung geklärt werden. Noch auf dem Heimweg ist den sechs Männern klar, dass sie nichts unversucht lassen würden, um das Geld zusammenzubringen. Einige Tage später werden sie beim Kreditverein Ottersdorf vorstellig. Dort tragen sie ihr Anliegen vor, einen Kredit aufzunehmen in Höhe von 600 Rentenmark zur Anschaffung von zwei Flügelhörnern, zwei Tenorhörnern und einem Es-Horn. Die restlichen 300 Rentenmark benötigen sie erst später, da die bestellte Tuba noch in der Fertigung ist. Die Herren des Kreditvereins lehnen aber den Kreditwunsch der jungen Musiker mit der Begründung ab, dass nach dem Gesetz keine Person einen Kredit nehmen darf die nicht volljährig (damals 21 Jahre) ist. Im Gegenzug machen die Herren den jungen Männern den Vorschlag, dass bei der Benennung von einem oder mehreren Bürgen dem Darlehen nichts im Weg stünde.Wer sonst, als die eigenen Väter würden wohl so viel Vertrauen in ein so ungewisses Vorhaben setzen, welches die jungen Musiker da planten? So übernehmen Anton Frisch, Franz Ruf, Stefan Groß und Egidius Götz die Bürgschaft von je 150 Rentenmark. Am 16. März kommt das Darlehen über 600 Rentenmark zu einem Zinssatz von 18 % zur Auszahlung. Zwei Tage später werden die Instrumente abgeholt.In der Zwischenzeit hat man sich Gedanken gemacht, wo die Proben stattfinden sollten. Die Vorstellungen von den Eigenschaften waren klar. Der Raum sollte beheizbar sein, um auch in der kalten Jahreszeit proben zu können. Auch eine ausreichende Größe sollte vorhanden sein, um noch weiteren Musikern Platz zu bieten. Die schwierigste Anforderung ist wegen der knappen Finanzen, die Mietfreiheit des Raumes. So ist das Angebot der Familie Amalie und Karl Jung wie ein Geschenk des Himmels. Die Familie Jung, zu dieser Zeit Besitzer und Betreiber des Gasthauses „Zur Linde“, will den beheizbaren Saal den Musikern mietfrei überlassen. Somit ist die Linde das Probelokal der Musikkapelle und sollte es fast 70 Jahre lang bleiben. Anton Groß trifft mit Herrn Lutz die Vereinbarung, dass für jede stattgefundene Musikprobe drei Rentenmark zu zahlen seien. Die Kosten tragen die die Musiker zu gleichen Teilen. Somit beginnen Ende März die Proben. Am Abend des 16. April treffen sich die sechs Musiker in der Linde zur ersten Musikerversammlung. Es sollte ein 1. Vorsitzender gewählt werden. Es ist nicht schwer, den richtigen Mann aus der Runde herauszufinden, der dieses ehrenvolle Amt erhalten sollte. Einhellig wird Anton Groß das Amt des 1. Vorsitzenden übertragen. Anton Götz wird der erste Schriftführer, mit der Aufgabe ein Protokollbuch anzulegen, die heute noch im Besitz des Musikvereins sind. Ferner wird beschlossen, alle drei Monate eine Musikerversammlung abzuhalten.
Es geht bergauf
Durch die einfühlsame Art von Herrn Lutz werden die jungen Musiker langsam, aber zielstrebig an die Blasmusik herangeführt.
Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden sind, was nicht zuletzt dem Fleiß jedes Einzelnen zu verdanken ist, gewinnt die Musikkapelle immer mehr an Harmonie. Im Juli, am Tag des Skapulierfestes, hat die junge Musikkapelle ihre Feuertaufe. Von der Empore der Pfarrkirche St. Ägidius aus umrahmt die Kapelle das feierliche Hochamt. Mit Freude nimmt die Ottersdorfer Einwohnerschaft das Musizieren der Musikkapelle an. Wenngleich ein Erstaunen durch das Dorf geht, denn es sind erst vier Monate vergangen seit den ersten Proben. Erfreulich für die Musiker ist die erste Gage von zwölf Rentenmark. Neben Lob und Anerkennung beschert der erste Auftritt der Musikkapelle auch zwei neue Musiker. Karl Seitz und Christian Uhrig treten Ende Juli der Kapelle bei. Nachdem den beiden die Aufnahme sicher ist, fahren sie ins Musikhaus Deimer, um sich Instrumente zu kaufen. Die zwei neuen Musiker fügen sich nahtlos in die Kapelle ein. Aber nicht nur in musikalischer Hinsicht geht es bergauf, auch finanziell wird es leichter, da nun das Dirigentengehalt durch acht geteilt wird. Das Jahr neigt sich langsam dem Ende entgegen und die acht Musikfreunde können auf ein gelungenes Gründungsjahr zurückblicken. Doch nicht immer endet alles so schön wie es begonnen hat!
Paul Lutz teilt Ende November den Musikern mit, dass er das Amt des Dirigenten niederlegen werde. Der Grund ist der weite Weg von Muggensturm nach Ottersdorf. Herr Lutz ist sich der Verantwortung bewusst, die er im März übernommen hat, und will deshalb die junge Musikkapelle nicht ohne Dirigent zurücklassen.
Noch bevor Lutz seinen Rücktritt mitteilt, hat er Kontakt zu einem eventuellen Nachfolger aufgenommen. So wäre es möglich, übergangslos den Probebetrieb weiterlaufen zu lassen, falls die Musiker mit dem neuen Dirigenten, Herrn Fischer aus Rastatt, einverstanden wären. Die Musiker sind zufrieden. Besser hätte man es nicht treffen können. Herr Fischer ist Berufsmusiker und spielt in Rastatt bei einer Militärkapelle Trompete. Zähneknirschend nehmen die Männer die Gehaltsforderung von sechs Rentenmark pro Probe an. Somit wird Fischer neuer Dirigent der Musikkapelle und nimmt im Dezember seine Arbeit auf.
1926
Ein Brief aus Wösbach im Januar versetzt die Musiker in helle Aufregung. In dem Schreiben wird angefragt, ob eine Teilnahme am Wettspielen in Wösbach am 25. Mai möglich wäre. Es müssten bei einer Beteiligung zwei Rentenmark pro Musiker an die Kapelle Wösbach entrichtet werden, zur Deckung der Unkosten. Nach Absprache mit Herrn Fischer sagt man eine Beteiligung zu.
Der 25. Mai ist der bislang größte Tag der Musikkapelle Ottersdorf. Als jüngste und kleinste Kapelle des Wettbewerbs erhalten die Musiker einen 2A-Preis mit Diplom und einen Silberpokal. Die gesamte Einwohnerschaft freut sich mit den acht Musikern. Damit alle Ottersdorfer die Urkunde und Pokal sehen können, werden sie im Schaufenster des Lebensmittelladens von Karl Fritz (heutiges Anwesen Willi Hartmann) in der Rheinstraße ausgestellt.
Emil Stupfel, Melchior Frisch und Fritz Burster treten im Juni der Musikkapelle bei. Die Verstärkung tut der Kapelle gut, denn die Anforderungen wachsen.
Das erste Musikfest wird am 25. Juli im Lindengarten gefeiert. Eingeladene Gastkapellen bringen ihr Können zum Besten und tragen mit zu einem guten Gelingen bei. Durch ein Eintrittsgeld von 30 Pfennig pro Person und dem Verkauf von Papilotten (Lose) wird der Festerfolg auch in der Kasse spürbar. Zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass nur Gastronomen zu jener Zeit eine Schanklizenz erhielten. Der Gewinn aus dem Verkauf von Speisen und Getränken floss dem Gastwirt zu. Dem Veranstalter blieben nur die Einnahmen aus dem Eintritt und dem Losverkauf.
Nachdem Otto Schneider im November seinen Austritt aus der Musikkapelle erklärt, wird die große Trommel für 115 Rentenmark zurückgekauft. Diese sollte im Besitz der Kapelle bleiben, bis ein neuer Trommler gefunden ist.
Obwohl es ein Rückschlag ist, mit Otto Schneider einen Mann der ersten Stunde zu verlieren, wird am 26. Dezember die erste Weihnachtsfeier im Gasthaus „Zur Linde“ abgehalten. Die gesamte Einwohnerschaft von Ottersdorf ist eingeladen. Zur Unterhaltung an diesem Abend wird ein Theaterstück aufgeführt. Als Höhepunkt des Abends kommt ein Christbaum zur Verlosung im Wert von 25 Rentenmark.
1927
Im Frühjahr findet die bis dahin verwaiste große Trommel in Karl Zeitvogel (Vater von Eugen Zeitvogel) einen neuen Besitzer. Karl Zeitvogel erwirbt die Trommel für 100 Rentenmark.
Auf Anregung von Bürgermeister Moritz Frisch werden die ersten Heimattage gefeiert. Bei diesem Fest soll auch die Musikkapelle mitwirken. Ebenso ist das Mitwirken der Kapelle beim Stiftungsfest der deutschen Turnerschaft im Mai erwünscht. Die Aussicht auf zwei große Auftritte in Ottersdorf bringt die Musiker auf den Gedanken, Uniformen anzuschaffen. In Anbetracht der angespannten Finanzlage, der Kredit vom März 1925 ist noch nicht ganz zurückgezahlt, wird von Uniformen abgesehen. Man einigt sich darauf, vorerst nur Mützen anzuschaffen. Bei der Firma Kulbe in Rastatt bestellt die Musikkapelle Ottersdorf für jeden Musiker eine dunkelblaue Schirmmütze zum Stückpreis von 4,90 Rentenmark.
1928
Im Gasthaus „Zum Lamm“ treffen sich die Musiker im Mai zu ihrer vierteljährlichen Versammlung. Im Verlauf der Sitzung wird sichtbar, dass die Disziplin bezüglich der Pünktlichkeit beim Probenbesuch sehr zu wünschen übrig lässt. Deswegen wird beschlossen, für Unpünktlichkeit Strafen einzuführen. Danach soll ein Musiker, der dreimal im Vierteljahr zu spät zur Probe kommt und keinen Grund für die Verspätung hat, 50 Pfennig in die Musikerkasse zahlen. Diese Beschlüsse werden ins Protokollbuch aufgenommen und können dort nachgelesen werden, kommen aber heute nicht mehr zur Anwendung. Auch Erfreuliches hat der 1. Vorsitzende Anton Groß zu berichten. Leo Jung ist in die Musikkapelle eingetreten und will Tenorhorn spielen. Um die Kapelle klanglich zu verstärken, sollen ein F-Bass, ein Es-Horn, eine Klarinette und eine kleine Trommel angeschafft werden.
Im Sommer können nochmals drei Musiker in die Kapelle aufgenommen werden: Egon Burster an der Tuba, Fritz Ruf an der Klarinette und Franz Stupfel mit dem Es-Horn. Somit hat sich die Zahl der Musiker im Lauf von drei Jahren mehr als verdoppelt. Es ist als Zeichen der guten Kameradschaft zu sehen, dass es nur zwei Austritte gibt: Otto Schneider und Melchior Fritz.
Doch im Herbst zeigen sich bei der Musikerversammlung dunkle Wolken am Musikerhimmel. Misstöne über die Art der Führung des Dirigenten Fischer kommen zur Sprache. Es zeichnet sich ab, dass die Tage des Dirigenten in Ottersdorf gezählt sind.
1929
Die im März stattfindende Musikerversammlung bringt einige Veränderungen und man nimmt die Strukturen heutiger Vereine an. Anton Götz, bisher Schriftführer und Kassierer, gibt bekannt, dass er die Kassenführung abgeben wolle. Otto Frisch, auch ein Mann der ersten Stunde, übernimmt den Posten des Kassierers.
Die Vorstandschaft setzt sich nun zusammen aus Anton Groß (1. Vorsitzender), Anton Götz (Schriftführer) und Otto Frisch (Kassenwart). Nach dieser erfreulichen Wendung in der Kapelle leitet Anton Groß zu einem unerfreulichen Thema über. Die Kritik der Musiker an Herrn Fischer will nicht verstummen, weshalb beschlossen wird, den Vertrag mit dem Dirigenten zu lösen.
Doch was nun folgt, ist schon sehr verwunderlich. An Stelle von Herrn Fischer tritt Herr Fischer. Der Vater übernimmt das Amt von seinem Sohn. Herr Fischer wohnt in Ottersdorf und nimmt am 1. Mai seine Arbeit auf. Im gleichen Monat absolviert der neue Dirigent mit der Kapelle seinen ersten Auftritt beim Platzkonzert in Durmersheim.
Zum ersten Konzert lädt die Musikkapelle am 6. Oktober die Einwohnerschaft von Ottersdorf ins Gasthaus „Zur Linde“ ein. Eindrucksvoll stellen die Musiker, unter der Leitung von Dirigent Fischer, ihr Können unter Beweis. Mit diesem Erfolg geht das Jahr zu Ende.
1930
Weit über die Dorfgrenzen hinaus wird das Können der Ottersdorfer Musikkapelle bekannt, was zur Folge hat, dass von überall her Einladungen eingehen. Eine solche Einladung führt die Musiker im Mai nach Ebersteinburg.
Durch Heirat verliert die Musikkapelle in diesem Jahr zwei tragende Säulen. Im August verlässt Karl Seitz, der langjährige Bassist, die Kapelle. Ebenso verlässt der 1. Vorsitzende Anton Groß im September Ottersdorf und damit die Musikkapelle.
Am 23. September treffen sich die Musiker zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung bei der es zwei Tagesordnungspunkte gibt: Neuwahlen und die Neubesetzung der Bassistenstelle. Die Neuwahlen bringen folgendes Ergebnis:
1.Vorsitzender: Anton Götz
Schriftführer: Franz Ruf
Kassierer: Otto Frisch
Kassenrevisoren: Leo Jung, Emil Stupfel
Bei der Bassistenstelle ergibt sich auch eine Lösung. Wilhelm Jung übernimmt den B-Bass und Egidius Jung den F-Bass. Als Übergang, bis die beiden Neuen in der Kapelle mitspielen können, kommt Franz Vorreiter aus Wintersdorf zur Aushilfe. Die Neubesetzung des B-Basses ist in zweierlei Hinsicht begrüßenswert: Erstens wird ein frischer Musiker gewonnen, zweitens fließen 110 Rentenmark in die Kasse zurück. Zu diesem Preis ist im August das Instrument von Karl Seitz gekauft worden.
1931-1934
Schwere Zeiten
Spürbar liegen die dunklen Schatten der Weltwirtschaftskrise über Ottersdorf. Davon bleibt auch die Musikkapelle nicht verschont. Anfang des Jahres ist allen Musikern klar, dass die um sich greifende Geldnot so schnell nicht enden würde. Um die sowieso knappe Kasse zu schonen, werden die Musikproben von vier auf zwei im Monat reduziert. Damit spart die Kapelle die Hälfte des Dirigentengehalts. In den Folgejahren spitzt sich die finanzielle Lage der Musikkapelle immer mehr zu. Nur mäßig besuchte Sommerfeste haben zur Folge, dass auf die Weihnachtsfeier ganz verzichtet wird. Ebenfalls auf Besuche bei auswärtigen Kapellen muss verzichtet werden, weil die Musiker auch privat sparen müssen.
1935-1936
Nach nahezu fünf Jahren Dämmerzustand erwacht die Musikapelle im Jahr 1935 wieder zu neuem Leben. Mit neuer Kraft und altem Glanz wird das 10jährige Stiftungsfest gefeiert. Um 6 Uhr in der Frühe des 23. Juli 1935 zieht die Musikkapelle mit klingendem Spiel durch die Straßen von Ottersdorf. An den Ortseingängen aufgebaute Triumphbögen begrüßen die auswärtigen Gäste. Gegen 14 Uhr beginnt der Festzug durch die mit Fahnen geschmückten Straßen von Ottersdorf. Angeführt wird der bunte Zug von den Festreitern Josef Schuler, Anton Ruf und Valentin Stupfel. Ihnen folgen die örtlichen Vereine, sowie die Gastkapellen. Am Lindengarten, wo auch die große Festbühne aufgebaut ist, endet der Festzug. Von dort aus verkünden die vier Festdamen Elisabeth Jung, Hildegard Dürrmeier, Gertrud Lott und Elsa Müller ihren Prolog. Nach der Festrede von Anton Götz geht es fröhlich und vergnügt bis in die späte Nacht weiter.
1937
Mit Anton Lott (Vater von Adolf Lott), Leo Götz, Hermann Lott, Eugen Groß und Emil Ruf bekommt die Musikkapelle im Frühjahr Verstärkung. Von diesen jungen Musikern leben Emil Ruf und Anton Lott noch bis 2001 in Ottersdorf. Aus Altersgründen legt Herr Fischer sen. nach acht Jahren im September seinen Taktstock nieder. Ihm folgt im November Herr Hagenbruch, über den es jedoch keine weiteren Angaben in den Niederschriften des Musikvereins gab.
1938
Im Sommer unternimmt die Musikkapelle ihren ersten Ausflug mit dem Bus in den Schwarzwald.
1939
Anton Götz teilt der Generalversammlung am 4. Februar mit, dass er das Amt des ersten Vorsitzenden aus beruflichen Gründen nicht mehr weiterführen könne. Die darauf folgenden Neuwahlen bringen nachfolgende Vorstandschaft:
1. Vorsitzender: Franz Ruf
Schriftführer: Anton Jung
Kassierer: Otto Frisch
Notenwart: Anton Lott
Im Juni des Jahres wird das Musikfest zum ersten Mal am Dreschmaschinenschuppen (Areal Schaaf, neben dem Sportplatz) abgehalten. Nur wenige Wochen nach dem Fest verlässt Herr Hagenbruch die Musikkapelle und Hauptlehrer Wettemann tritt im Juli die Stelle als Dirigent an. Unter der Leitung von Herrn Wettemann gibt es nur einen öffentlichen Auftritt. Am 3. September spielt die Musikkapelle zum Kirchenpatrozinium das letzte Mal vor dem Kriegsende in der Öffentlichkeit. Vier Wochen nach Ausbruch des 2. Weltkrieges treffen sich die Musiker zu einer außerordentlichen Sitzung im Gasthaus „Zur Linde“. In deren Verlauf wird beschlossen, den Probenbetrieb einzustellen, denn die meisten Musiker sind oder werden noch zum Militärdienst eingezogen. Weil niemand weiß wie alles endet, wird das vorhandene Geld aus der Musikerkasse zu gleichen Teilen an die anwesenden Musiker ausbezahlt. Die Protokollbücher und Kassenbücher werden ins Bergungsgebiet nach Künzelsau gebracht.
1940-1946
Kriegsbedingt sind keine Aufzeichnungen vorhanden.
1947
Im Sommer wollen Anton Jung, Karl Zeitvogel, Hermann Lott, Leo Jung und Ludwig Groß die Musikkapelle wieder aufleben lassen. Nur der Wille allein genügt nicht. Nach der Verordnung Nr. 22 vom 12.12.1945 der französischen Militärverwaltung ist es nötig, einen schriftlichen Antrag zu stellen. In diesem Antrag muss der Sinn und Zweck des zu gründenden Vereins angegeben sein. Zusätzlich muss eine schriftliche Satzung in vierfacher Ausführung, einmal deutsch und dreimal in französischer Sprache eingereicht werden. Außerdem muss jeder von den fünf Unterzeichnern ein politisches Unbedenklichkeitszeugnis vorlegen.
1948
Am 3. Mai sind endlich alle Unterlagen beisammen und können nun beim „Gouverment Militaire en Allemagne Zone France“ abgegeben werden. Im Gasthaus „Zum Grünen Baum“ in Ottersdorf wird am 29.05. die Gründungssitzung abgehalten. Die Wahlen der Vorstandschaft bringen folgendes Ergebnis:
1. Vorsitzender: Anton Jung
2. Vorsitzender: Leo Jung
Schriftführer: Hermann Lott
Kassierer: Ludwig Groß
Beisitzer: Karl Zeitvogel
Es ist mitten im Sommer, als ein Schreiben der französischen Militärverwaltung mit folgendem Inhalt auf dem Rathaus in Ottersdorf eingeht: „Zufolge der Übersendung der Gründungsunterlagen des Musikvereins Ottersdorf genehmige ich letzterem seine endgültige Tätigkeit auszuüben.“ Mit diesem Schreiben werden auch die Genehmigungsurkunde sowie die Satzung übersandt. Der Neuanfang ist geschafft.
Die erste Amtshandlung des neuen 1. Vorsitzenden ist es, der verstorbenen Musikerkameraden zu gedenken. Denn Anton Götz, Christian Uhrig, Adolf Stupfel und Emil Stupfel sind aus dem Krieg nicht heimgekehrt. Gleichfalls fehlen noch Franz Ruf und Emil Ruf in der Musikerrunde, denn sie befinden sich noch in russischer Gefangenschaft.
In Walter Graf, einem Berufsmusiker aus Rastatt, findet die Kapelle ihren neuen Dirigenten. Dieser Mann übernimmt das Amt aus Liebe zur Blasmusik und Freude am Musizieren und führt die Kapelle unentgeltlich. Die Gemeinde stellt den Musikern ein Klassenzimmer zum Proben zur Verfügung.
1949
Franz Ruf kehrt im Lauf des Jahres aus russischer Gefangenschaft nach Ottersdorf zurück.
Im Oktober übergibt Anton Jung das Amt des ersten Vorsitzenden an Franz Ruf. Mit Franz Ruf an der Spitze des jungen Musikvereins beginnen die Planungen zum 25jährigen Stiftungsfest. Genau zu diesem Zeitpunkt teilt Walter Graf mit, dass er aus beruflichen Gründen nicht länger Dirigent in Ottersdorf bleiben kann.
1950
Im April übernimmt Alfred Exner die Direktion. Nachdem ein neuer Dirigent seine Arbeit aufgenommen hat, tritt der Musikverein im Juni dem Mittelbadischen Musikverband bei.
Mit dem 5., 6. und 7. August sind die Tage des 25jährigen Stiftungsfestes gekommen. Das große Fest wird am Samstagabend mit einem Fackelzug durch Ottersdorf eröffnet. Dieser endet am Gasthaus „Zur Linde“, wo im Saal das Festbankett stattfindet. Mit einem Festgottesdienst geht es am Sonntagmorgen weiter. Der am Nachmittag folgende Festumzug und das anschließende Freundschaftsspielen der umliegenden Musikvereine bleiben der Ottersdorfer Einwohnerschaft noch lange in guter Erinnerung. Fazit des Festes: Es ist rundherum ein voller Erfolg. Die Durchführung des 25jährigen Stiftungsfestes hat gezeigt, dass es notwendig ist, die aktiven Musiker durch passive Mitglieder zu ergänzen. Dieses Vorhaben wird in die Tat umgesetzt. Am 5. November wird eine außerordentliche Mitgliederversammlung in die Linde einberufen. Den aktiven Musikern und den seit September eingetretenen passiven Mitgliedern wird die neue Satzung vorgelesen und zur Beschlussfassung vorgeschlagen. In dieser steht, dass der Name nun nicht mehr Musikkapelle sondern Musikverein Ottersdorf (MVO) lautet. Gleichzeitig wird Stefan Knebel als erstes passives Mitglied 1. Vorsitzender des MVO.
Schon während der Festtage im August sind die Musiker mit der Arbeit von Herrn Exner nicht mehr einverstanden. Durch ein zufälliges Gespräch mit dem Dirigenten der Stadtkapelle Rastatt, Herrn Ellbogen, erfährt die Vorstandschaft, dass dessen Schwiegersohn gerne bereit wäre, eine Blasmusikkapelle zu dirigieren.
1951
Im Mai übernimmt der in Baden-Oos lebende Schullehrer Hans Weyrauch das Amt von Herrn Exner und wird Dirigent in Ottersdorf. Mit Herrn Weyrauch an der Spitze der Musikkapelle beginnt eine neue Ära. Mit seiner ruhigen Art schafft er ein Klima in der Kapelle, bei dem musikalische Erfolge wachsen können.
1952
Ein Jahr ist vergangen seit Dirigent Weyrauch die Otterdorfer Musikkapelle leitet, als in Rastatt ein Verbandsmusikfest mit Wertungsspielen stattfindet. Auch die Musiker aus Ottersdorf nehmen daran teil. Die Note „sehr gut bis vorzüglich“ lässt das Jahr für den MVO zum erfolgreichsten seit der Neugründung werden.
1953
Zur Finanzierung der Ausgaben werden Sommerfeste sowie Tanzveranstaltung und Platzkonzerte durchgeführt.
1954
Um den Verein auch in finanziellen und rechtlichen Dingen abzusichern, entschließt sich die Verwaltung um Stefan Knebel, den Eintrag in das Vereinsregister zu beantragen.
1955
Der Eintrag erfolgt am 25. März. Somit ist der MVO auch juristisch abgesichert und berechtigt, die Bezeichnung „e. V.“ zu tragen.
Betrachtet man die sieben bis acht Jahre seit der Neugründung, kann man feststellen, dass der Musikverein in allen Bereichen zielstrebig nach vorne gegangen ist. Deshalb soll hier erwähnt sein, dass in dieser Zeit 13 neue und zwei gebrauchte Musikinstrumente angeschafft wurden.
1956
Um die Noten sauber und pfleglich aufzubewahren, gibt es einen neuen Notenschrank. Alles in allem bedeutet dies Ausgaben in Höhe von 2812,40 DM. Dass es schon außergewöhnliche Maßnahmen erfordert, um solche Geldbeträge aufzubringen, zeigen folgende Aufzeichnungen.
Zum Preis von 1000,- DM soll ein neuer B-Bass gekauft werden. In dieser Höhe sind aber keine Geldmittel vorhanden. So wird am 2. 4., ein Ostermontag, eine Straßensammlung durchgeführt. Die Musikkapelle zieht mit klingendem Spiel durch die Straßen von Ottersdorf, während die Vorstandschaft Geld an den Türen sammelt. Das Tagesergebnis übertrifft alle Erwartungen. Es kommen 655,20 DM zusammen. Nun steht dem neuen B-Bass nichts mehr im Weg. Diese Anstrengungen werden auch wieder mit Erfolg belohnt. Im Sommer erzielt die Musikkapelle mit ihrem Dirigenten, Hans Weyrauch, beim Wertungsspielen auf dem Verbandsmusikfest in Bietigheim die Note „Vorzüglich“.
Mit dem Theaterstück „Die Glockenhofbäuerin“ wartet auch eine Laienspielgruppe des Musikvereins auf. Eine Aktivität des Musikvereins die bis in die späten 60er Jahre besteht und viel Freude bringt.
1957
Am 3. 2. lädt der Musikverein zur ordentlichen Mitgliederversammlung. Neuwahlen der Vorstandschaft stehen an. Stefan Knebel übergibt das Amt des 1. Vorsitzenden an seinen Stellvertreter Hermann Waschewsky. Einer, der bis dahin noch nichts mit dem Musikverein zu tun hat, wird 2. Vorsitzender: Martin Jung. Neu dazu kommt auch Otto Butz als Kassierer.
– Die Musik soll uns verbinden –
Die neu gewählte Vorstandschaft geht daran, das Erarbeitete zu festigen und zu erhalten. Ein besonderes Augenmerk gilt den Finanzen.
1958
Deswegen werden die geselligen Veranstaltungen wie Maskenball, Konzert oder Sommerfest sehr sorgsam geplant und durchgeführt.
1959
Ende der fünfziger Jahre beginnen die Musikkapellen landauf, landab sich einheitlich zu kleiden. Auch die Vorstandschaft um Hermann Waschewsky denkt über die Anschaffung von Uniformen nach. Allerdings stößt dieses Vorhaben bei den aktiven Musikern auf breite Ablehnung. Das Thema Uniformen wird zum Reizthema, denn noch immer verbinden die Männer das Wort Uniform mit Militär und Krieg, den alle hautnah miterlebt haben. Lange emotionsgeladene Diskussionen sind vonnöten, um die Zweifel zu zerstreuen. Zuletzt siegt die Einsicht, sich nicht gegen den Zeitgeist zu stellen.
1960
Der Ottersdorfer Schneider Josef Müller, späterer Schwiegervater von Reinhold Philipp, der von 1995 bis 2001 1. Vorsitzender ist, nimmt die benötigten Maße im Gasthaus „Zur Linde“ bei den Musikern ab. Angefertigt werden die Uniformen bei der Firma Hilbert in Rastatt. Noch in diesem Jahr zeigt sich die Musikkapelle der Öffentlichkeit in ihren schmucken Uniformen. Das 1927 Angedachte wird nach 33 Jahren Wirklichkeit.
1961
Hermann Waschewsky legt nach vier Jahren das Amt des 1. Vorsitzenden in der ordentlichen Mitgliederversammlung am 4. 3. nieder. Martin Jung wird sein Nachfolger und Willi Bartel sein Stellvertreter.
1962
Ihren traditionellen Maiausflug führt die Musikkapelle über den Rhein ins benachbarte Elsass. Als man dort in einem Wirtshausgarten in der Nähe von Seltz beim fröhlichen Musizieren zusammensitzt, spricht ein Unbekannter die lustige Runde an. Aus dem Gespräch heraus ergibt sich, dass es Herr Spangenberger, Dirigent der Kapelle Seltz, ist. Letztendlich werden unsere Musiker zum Spielen auf dem Sommerfest eingeladen. Damit wird der Grundstein für eine jahrzehntelange Freundschaft gelegt.
Unter dem Motto „Ottersdorf singt und musiziert“ veranstalten der MVO und der Gesangverein am 18.5. in der Festhalle einen Konzert- und Liederabend. Unter der Gesamtleitung von Kapellmeister Hans Weyrauch und Chorleiter Wolfgang Mauderer (Vater unseres späteren Dirigenten Markus Mauderer) ernten die Musikkapelle, der Gesangverein, ein Kinderchor und der Kirchenchor einen reichen und verdienten Beifall.
1965
Vom 19.– 21. 6. werden die Feierlichkeiten anlässlich des 40jährigen Bestehens, unter großem Zuspruch der Bevölkerung, abgehalten. Ein Glanzlicht bei den Feierlichkeiten am Festgottesdienst ist die Aufführung der deutschen Messe von Franz Schubert, die heute noch in Teilen gespielt wird.
Mit 31 aktiven Musikern unter der Stabführung von Herrn Weyrauch beteiligt sich der MVO am Verbandsmusikfest in Ottenau am 4. Juli. Beim Wertungsspielen und -marschieren erhält der Musikverein gute bis sehr gute Kritiken.
Bei der Weihnachtsfeier fasst der Vorsitzende Martin Jung in seiner Ansprache das Jahr so zusammen: „Es war ein gutes und erfolgreiches Jahr und wir wollen so weiter machen.“
1966-1969
Diese Worte muss sich Hans Weyrauch besonders eingeprägt haben. Mit nicht nachlassender Tatkraft führt er die Musikkapelle zu immer größeren musikalischen Leistungen.
1970
Dies stellt Herr Weyrauch mit seinen Musikern auch beim Verbandsmusikfest vom 6.–8. Juni ganz deutlich heraus. Beim Großkonzert im Schlosshof in Rastatt, bei dem 10 Kapellen zusammen spielen, ist auch der MVO dabei.
1971
Mit Otto Wietfeld stößt ein Ausnahmemusiker zum Musikverein. Er wohnt zwar in Meckenbeuren am Bodensee, doch ist er durch seine Heirat mit einer Ottersdorferin sehr mit unserem Ort verbunden und findet immer wieder den Weg zu den hiesigen Musikern.
1972
Ein gemeinsames Konzert mit der Stadtkapelle Rastatt, eröffnet die Möglichkeit, sein Können der Allgemeinheit darzubringen. Bei dem Musikstück „Erinnerungen an Zirkus Renz“ spielt Otto Wietfeld die Solostimme am Xylophon. Der Applaus in der vollbesetzten Festhalle Ottersdorf will nach diesem Höhepunkt fast kein Ende nehmen. Der gemeinsam von den Musikern der Stadtkapelle und derer aus Ottersdorf gespielte Marsch „Militär-Escort“ beschließt das Konzert würdig.
Ein Besuch des Weinfestes in Meckenbeuren von Ottersdorfer Musikern im Rahmen eines privaten Ausfluges, bringt den ersten Kontakt zu einigen Musikern aus Ettenkirch (Stadtteil von Friedrichshafen) am Bodensee, dessen Dirigent Otto Wietfeld ist. Der erste Kontakt ist geknüpft.
1973
Auf Anregung von Herrn Wietfeld wird unsere Musikkapelle an den Bodensee eingeladen, weil der Musikverein Ettenkirch sein 90jähriges Jubiläum feiert. Am 28. Juli kann Franz Amann, der 1. Vorsitzende von Ettenkirch, 52 Ottersdorfer begrüßen und eine sehr lange und gute Freundschaft hat begonnen.
Aus Altersgründen verlässt im Spätsommer Hans Weyrauch, ein sehr geschätzter und verdienter Dirigent, nach 22 Jahren den MVO. Die Verwaltung um Martin Jung verpflichtet noch im Herbst Helmut Böcker als Nachfolger. Den Ausschlag zur Anstellung von Herrn Böcker gibt die Empfehlung von Herrn Ossikus, einem Bassisten-Ausbilder, der zu dieser Zeit gerade für den Musikverein tätig ist.
1974
Auf Initiative von Helmut Böcker erhält der MVO die Gelegenheit, am 23.6. in Freiburg vor dem Münster ein Platzkonzert zu geben. Das Konzert dauert von 11-13 Uhr. Am Nachmittag bringt der Bus die Musiker und alle Mitgereisten ins Glottertal. Bei Glottertäler Wein und gutem Essen im Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“ wird die Musikerkameradschaft gepflegt.
1975
Dieses Jahr steht ganz im Zeichen des 50jährigen Bestehens des MVO. Da auch der Gesangverein Freundschaft im selben Jahr sein 75jähriges Jubiläum feiert, wird von den Vorstandschaften um Rudolf Dilger und Martin Jung beschlossen, dass es ein Doppeljubiläum geben sollte. Als Termin werden die Wochenenden vom 13. bis 23. Juni festgelegt. Zwölf Gastkapellen und 19 befreundete Gesangvereine nehmen an diesem Fest teil. Eine der Gastkapellen ist der Musikverein Ettenkirch mit dem Dirigenten Otto Wietfeld. Es ist der erste Besuch der Musikanten vom Bodensee in Ottersdorf. Beim Jubiläumskonzert des MVO wird Otto Wietfeld aus Meckenbeuren zum Ehrendirigenten des MVO ernannt.
1976
Nach 16 Jahren als 1. Vorsitzender des Musikvereins tritt Martin Jung bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 29. August von seinem Amt zurück. Adolf Becker führt kommissarisch die Amtsgeschäfte bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung weiter.
1977
Bei der Mitgliederversammlung am 15. Januar wird Wolfgang Kilian zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Adolf Becker bleibt Stellvertreter. Noch einen Wechsel gibt es in dieser Versammlung. Josef Stüber, seit 26 Jahren Schriftführer, stellt sich nicht mehr zur Wahl. Werner Hermann übernimmt seinen Posten.
Mitte des Jahres klagen die Musiker bei der Vorstandschaft über mangelnde Disziplin bei den Proben und darüber, dass das musikalische Niveau immer weiter absinken würde. Aufgrund der Aussagen der Aktiven trennt sich der MVO von Helmut Böcker.
Auf Anraten von Christian Müller aus Plittersdorf, damaliger Bezirksvorsitzender der Bezirksgruppe Hardt im Blasmusikverband Mittelbaden, wird Richard Merz aus Au am Rhein neuer Dirigent beim Musikverein. Herr Merz ist zu dieser Zeit Bezirksdirigent und somit kein Unbekannter im Bezirk. Bereits nach kurzer Zeit als Dirigent regt Herr Merz die Vorstandschaft an, eine Jugendwerbung durchzuführen. Mit dieser Werbeaktion beginnt eine neue Zeit der Jugendausbildung und -förderung. Jetzt ist auch der Zugang von Mädchen in den Verein offen. Als nächstes wird die Art der Ausbildung geändert. Sind es bisher die aktiven Musiker des Vereins und der Dirigent, die die Zöglinge ausbilden, so werden nun professionelle Ausbilder hinzugezogen. So zum Beispiel Herr Professor Rettig, der über 20 Jahre für die Klarinettenausbildung verantwortlich ist.
Ein Zweitagesausflug führt in die Main- und Tauberregion, wo es für die Teilnehmer in Würzburg, Miltenberg, Rottenburg und anderen Orten viel zu besichtigen gab.
1978
Trotz aller Erfolge der Musikkapelle legt Wolfgang Kilian in der ordentlichen Mitgliederversammlung sein Amt nieder. Ihm folgt Adolf Becker als neuer 1. Vorsitzender. Heinz Mattes wird sein Stellvertreter. Da Adolf Becker als langjähriger 2. Vorsitzender mit der Führung des Vereins vertraut ist, gibt es auch nach dem Wechsel keinen Stillstand in der Verwaltung.
1979
Der schon länger gefasste Gedanke, für die über 25 Jahre alten Uniformen Ersatz zu beschaffen, wird realisiert. Die heutigen Uniformen werden über die Firma Negele in Tübingen angeschafft.
1980
Bei einer Feierstunde im Kurhaus von Baden-Baden erntet der MVO im März die ersten Früchte seiner Jugendarbeit. Alle 15 angemeldeten Zöglinge bestehen die Prüfung für das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze. Damit sieht sich die Vorstandschaft von Adolf Becker bestätigt, den richtigen Weg bei der Jugendarbeit gegangen zu sein. Noch viele Male sollte bei einer solchen Feierstunde der Name MVO in Verbindung mit einem zu ehrenden Jugendlichen genannt werden. Aber nicht nur das Leistungsabzeichen in Bronze, sondern auch in Silber und Gold werden im Lauf der Jahre an junge Musiker aus Ottersdorf verliehen. All diese jungen Menschen tragen dazu bei, dem Namen MVO einen guten Klang zu geben.
1982
Bei den Heimattagen ist es möglich zu zeigen, wie wirkungsvoll eine kluge Jugendarbeit ist. Ob beim Festabend, dem Festgottesdienst sowie beim gesamten Fest stellen die Musiker ihr Können unter Beweis. Eindrucksvoll marschiert die Musikkapelle am historischen Umzug mit. 47 Musikerinnen und Musiker aller Altersschichten defilieren an den Zuschauern vorbei. An ihrer Spitze Richard Merz, der geistige Vater des Ganzen.
Mit einer der größten Erfolge unter der Leitung von Richard Merz ist die Teilnahme am Wertungsspiel in Ötigheim.
1985
In der ordentlichen Mitgliederversammlung wird Adolf Lott zum Kassierer gewählt, nachdem Wilfried Jung nach Jahren seinen Posten zur Verfügung stellt.
Mit dem Stück vom „Guten Kameraden“ und einem ehrenden Nachruf des Vorsitzenden Adolf Becker, geleitet der MVO seinen ehemaligen 1. Vorsitzenden, Hermann Waschewsky, zur letzten Ruhe.
1987
Nach neun Jahren als 1. Vorsitzender übergibt Adolf Becker sein Amt an Adolf Lott. Dennoch bleibt Adolf Becker dem MVO als Ehrenvorsitzender verbunden. Adolf Lott übernimmt als erster aktiver Musiker seit 1950 das Amt des 1. Vorsitzenden. Zum Stellvertreter wird Thomas Wendel gewählt und Ullrich Mecking rückt auf den Posten des Kassierers. Unter der Vereinsleitung von Adolf Lott, der gute Erfahrung in der Jugendarbeit, als Notenwart und Kassierer mitbringt, werden folgende Schwerpunkte gesetzt: Der weitere Ausbau und die Weiterentwicklung der Jugendarbeit, die Pflege der Harmonie in der Kapelle sowie die Stabilisierung der finanziellen Lage des Vereins.
Noch im selben Jahr nimmt Adolf Lott nach längerer Pause wieder Kontakt zum Musikverein Ettenkirch auf, um die Musiker wieder nach Ottersdorf einzuladen.
1988
Zwei schöne Ausflugstage verbringen die Aktiven und die Verwaltungsmitglieder im Rheinland und am Mittelrhein. Eine Schifffahrt auf dem Rhein und Besuche in Koblenz, St. Goar und anderen Orten, sowie ein Unterhaltungsabend runden das Programm ab.
Ein schönes Fest am Sportplatz mit den Freunden aus Ettenkirch bringt nicht nur viel Freude sondern auch gutes Geld in die Kasse, was zur Jugendausbildung und Instrumentenbeschaffung dringend notwendig ist.
Da die Konzerte im Herbst oder vor Weihnachten immer Stress und Hektik bringen, schlägt die Vorstandschaft um Adolf Lott vor, ein Frühlingskonzert zu veranstalten. Dieser Vorschlag findet nach anfänglicher Skepsis bei Dirigent Merz und den Musikern große Zustimmung und so wird für das nächste Jahr das erste Frühlingskonzert geplant.
Außerdem treten noch erstmals die Vorsitzenden der sieben Rastatter Musikvereine zusammen um Termine, Zuschüsse und die Jugendausbildung neu zu besprechen. Ein langer Weg wird angetreten und welches Ergebnis er bringt, ist noch ungewiss.
Als erster Ottersdorfer Musiker absolviert Markus Mauderer den Dirigentenkurs C3 mit Erfolg.
1989
In der ordentlichen Mitgliederversammlung wird die Vorstandschaft von und mit Adolf Lott neu zusammengestellt. Mit dem Rücktritt von Thomas Wendel als 2. Vorsitzenden und Werner Hermann als langjähriger Schriftführer müssen gleich mehrere wichtige Stellen neu besetzt werden.
Die Neuwahlen bringen folgendes Ergebnis:
2. Vorsitzender: Reinhold Philipp
Schriftführer: Wolfgang Kilian
Vizedirigent: Markus Mauderer
Das erste Frühlingskonzert des MVO in der Festhalle wird ein voller Erfolg und bringt auch noch Stücke mit sich, die auch auf den Festen gespielt werden können.
Ein Gegenbesuch der Musiker beim Weinfest in Waldulm, bringt Vorstand Adolf Lott und Dirigent Merz ins Gespräch mit Dirigent Walter Tuschla und Vorstand Paul Volz von den „Original Burg Windeck Musikanten“ aus Ottersweier. Ein neuer Kontakt wird geknüpft, der viele schöne Stunden bringt und heute noch Bestand hat.
1990
Das Frühlingskonzert wird fortan als Stuhlkonzert mit Bewirtung nur in der Pause und danach durchgeführt. Somit wird dafür gesorgt, dass sich die Zuhörer auf die musikalische Leistung konzentrieren können und die Arbeit von Musikern und Dirigent nicht durch den Geräuschpegel der Bewirtung gestört wird.
Im Frühjahr des Jahres stirbt das Gründungsmitglied und ehemaliger 1. Vorsitzender sowie langjähriger Vizedirigent Franz Ruf. Mit Hugo Lott verstirbt viel zu früh ein noch aktiver Musiker. Beide werden von der Musikkapelle zu ihrer letzten Ruhe begleitet und vom Vorsitzenden Adolf Lott mit einem Nachruf geehrt.
Eine herausragende Veranstaltung in wirtschaftlicher Hinsicht, ist am 9. Juni die Bewirtschaftung der Abschlussveranstaltung des „Dr. Herbert Quandt Fußballturniers“ der Firma Berga in Rastatt. Dank unseres Verwaltungsmitgliedes Walter Groß wird dem Musikverein die Bewirtung übertragen.
Wegen Meinungsverschiedenheiten unter den Musikern verlässt Richard Merz nach 13 Jahren erfolgreicher Dirigententätigkeit den MVO.
Markus Mauderer tritt im Herbst seine Nachfolge an. Damit wird erstmalig in der Vereinsgeschichte ein Musiker aus den eigenen Reihen Dirigent des MVO. Markus Mauderer ist mit 21 Jahren der jüngste Dirigent im Blasmusikverband Mittelbaden.
Erstmals in der Vereinsgeschichte betreut der Musikverein im Rahmen des „Eurotreffs Musik“ in Rastatt junge Sängerinnen und Sänger des Brahms-Chores in Tallin/Estland.
Erstmals in diesem Jahr führt der Musikverein eine Jugendwerbung in der Grundschule durch. Ein neuer Weg wird beschritten, um so die Blasmusik den Kindern nahe zu bringen und neue Musiker zu werben.
1991
Im Frühjahr erlebt die Musikkapelle unter der neuen Leitung ihre Feuertaufe beim Frühlingskonzert in der Festhalle. Im Rahmen dieser erfolgreichen Veranstaltung wird Ludwig Groß für 50 Jahre aktives Musizieren mit der großen goldenen Verbandsehrennadel ausgezeichnet. Es ist das erste Mal, dass eine solche Ehrung für einen Ottersdorfer Musiker vorgenommen wird.
1992
Die langen und vielen Gespräche der Rastatter Musikvereine mit der Stadt Rastatt haben sich gelohnt. Unter dem neuen Oberbürgemeister Herrn Walker hat die Stadt Rastatt Zuschussrichtlinien erstellt, mit denen die Vereine im Bereich Instrumente und Jugendausbildung finanziell besser abgesichert sind.
Im Sommer lädt der MVO zum ersten Heckenfest unter den Platanen ein. Das erste Fest in Ottersdorf, das an einem Donnerstagabend unter freiem Himmel abgehalten wird. Trotz großer Skepsis, die gegenüber Adolf Lott und seiner Vorstandschaft geäußert wird, ist das Fest ein voller Erfolg und erfreut sich heute noch großer Beliebtheit.
1994
Mit Silke Groß (heute Juschus) und Rainer Ernst absolvieren zwei weitere Musiker aus Ottersdorf den Dirigentenlehrgang C3 mit Erfolg. Mit Unterstützung und Zustimmung der Vorstandschaft ruft Rainer Ernst die erste Jugendkapelle des MVO ins Leben. Noch im selben Jahr hat die Jugendkapelle ihren ersten Auftritt bei der Mitgliederversammlung der Volksbank Rastatt in Ottersdorf.
Bei der 1000-Jahrfeier unseres Stadtteils ist nicht nur die Musikkapelle im Einsatz. Mitglieder der Vorstandschaft sind in verschiedenen Ausschüssen zur Vorbereitung der Feierlichkeiten engagiert. Mit einem Umzugswagen und der Gestaltung eines Programmpunktes am „Bunten Abend“ beteiligt sich der MVO ebenfalls an den Feierlichkeiten. Nicht zu vergessen sind auch die Helfer hinter den Theken und an sonstigen Stellen, die aus den Reihen des Musikvereins kommen.
Durch den Wechsel der Pächter im Gasthaus „Zur Linde“ und den vorgenommenen baulichen Veränderungen wird das Proben dort unmöglich. Damit geht dieses Jahr eine lange Tradition zu Ende. Zugleich steht der Musikverein vor der Frage, wie es nun weitergehen soll. Weil man schon übergangsmäßig im katholischen Pfarrgemeindehaus geprobt hat, fragt die Vorstandschaft bei Herrn Pfarrer Storff an, ob aus der Übergangslösung nicht ein Dauerzustand werden könnte.
1995
Das katholische Pfarrgemeindehaus ist nun das Probelokal des Musikvereins.
Die ordentliche Mitgliederversammlung 1995 ist die erste im neuen Probelokal und zugleich die letzte für Adolf Lott als 1. Vorsitzender. Er stellt sich nach acht Jahren nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung. Zum neuen 1. Vorsitzenden wird Reinhold Philipp gewählt und Jochen Jung wird sein Stellvertreter.
1996
Mit dem Tod von Adolf Becker verliert der Verein seinen Ehrenvorsitzenden und langjährigen 1. Vorsitzenden. Im Nachruf würdigt Reinhold Philipp seine Verdienste und die Musiker danken auf musikalische Weise.
1997
Seit Reinhold Philipp den Verein führt, wird eine Blockflötengruppe aufgebaut. Gleichfalls kann eine Zöglingskapelle im Musikverein integriert werden, die unter der Leitung von Rainer Ernst steht.
1998
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wird mit Silke Juschus eine Frau Vizedirigentin beim MVO.
1999
Beim „Eurotreff Musik“ im September in Rastatt betreuen wir gemeinsam mit Gesangverein und Kirchenchor die Jugendblaskapelle aus Gödöllö in Ungarn. Nicht nur, dass wir Ottersdorfer ein besonderes Lob für die gute Betreuung erhalten, nein, auch ein besonderes Konzert mit dem Mädchenchor Drushna Pessen und den Jugendkapellen Gödöllö und Elchingen bei Ulm/Donau bieten einen besonderen musikalischen Leckerbissen.
2000
Im Jahr des 75jährigen Bestehens hat die Kapelle 37 aktive Musiker, 42 Zöglinge befinden sich in Ausbildung und insgesamt sind es über 300 Mitglieder.
Das Jubeljahr wird gemeinsam mit dem Gesangverein, der sein 100jähriges Bestehen hat, gebührend gefeiert. Folgende Feierlichkeiten finden im Verlauf des Jahres statt:
24. Juni, Festbankett beider Jubelvereine in der Festhalle.
22. Juli, ökumenischer Festgottesdienst in unserer Pfarrkirche mit anschließender Totengedenkfeier.
28.–31. Juli, gemeinsames Jubelfest mit Umzug und großem Unterhaltungsprogramm.
22. Oktober, Teilnahme am Bezirkskonzert in Iffezheim.
19. November, Kirchenkonzert des Musikvereins in unserer Pfarrkirche.
In diesem Jahr verstirbt unser Ehrendirigent Hans Weyrauch im Alter von über 90 Jahren. Die Musikkapelle gedenkt seiner und anderen Mitgliedern im November durch die Mitgestaltung eines Gottesdienstes in der evangelischen Kirche in Baden-Baden.
2001
Mit Anton Lott und Emil Ruf sind in diesem Jahr die letzten zwei Musiker verstorben, die in den 30er Jahren zur Musik kamen.
Bei der ordentlichen Mitgliederversammlung am 24. März stellen der erste Vorsitzende Reinhold Philipp und sein Stellvertreter Jochen Jung, sowie zwei passive Verwaltungsmitglieder ihre Ämter zur Verfügung. Mit Alwin Fütterer wird wieder ein aktiver Musiker zum ersten Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter wird Herbert Groß, Kassiererin Helga Kilian und Schriftführer weiterhin Wolfgang Kilian.
Vom 30. Juli–1. August findet wieder ein Besuch bei unseren Freunden in Ettenkirch statt, der bei allen Musikern in schöner Erinnerung bleiben wird.
Erstmals in der Vereinsgeschichte tritt der MVO unter „www.mvottersdorf.de“ im Internet auf.
2002
Dass die gute Jugendarbeit im Verein Früchte trägt, zeigt die Tatsache, dass der Verein über 42 Jugendliche in der Zöglingskapelle und 17 in der Flötenausbildung hat. Wie schon die ganzen Jahre werden für die Jugendlichen einige Aktivitäten geboten.
2003
Unser Dirigent Markus Mauderer bildet sich laufend weiter und hat mit großem Erfolg das Dirigentendiplom erworben, was auch für unsere Kapelle große Vorteile bringt.
2004
Eine erfolgreiche Jugendvorstellung, ein Auftritt im Europa-Park Rust und ein eigenes Jugendkonzert im November zeigen, welche Qualität unsere Jugendkapelle und die Jugendausbildung hat.
2005
Als Besonderheiten können in diesem Jahr die Auftritte unserer Jugendkapelle beim 7. Internationalen Jugendkapellentreffen in Bruchsal und beim großen Jugendkapellentreffen in Heitersheim bezeichnet werden. Aufgrund der guten Leistung der Aktiven und der Jugend sind 27 Auftritte zu bestreiten.
2006
Ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr beginnt mit dem Musical „Freude“, einer Gemeinschaftsveranstaltung der Jugendkapelle und der Grundschule in Ottersdorf. Es folgt ein Auftritt beim Familientag der Firma Daimler in Rastatt von der Seniorenkapelle sowie viele Auftritte bei befreundeten Vereinen und andere Verpflichtungen. Im November findet noch ein Jugendkapellentreffen in Ottersdorf statt. Darüber hinaus stellt sich dieses Jahr und in den nächsten Jahren unser Verein als Probe- und Prüfungsorchester im Rahmen der gemeinsamen Dirigentenausbildung, die unser Dirigent Markus Mauderer in Staufen leitet, zur Verfügung.
Leider muss der Musikverein auch von seinem langjährigen Musiker, Ehrenmitglied und ehemaligem Musikerobmann, Ludwig Groß Abschied nehmen. Der Musikverein gedenkt seinem Freund und Kameraden.
2007
In der ordentlichen Mitgliederversammlung am 23. Februar tritt Wolfgang Kilian als Schriftführer zurück. Der erste Vorsitzender Alwin Fütterer dankt ihm für seine über 20jährige Verwaltungstätigkeit als Schriftführer, Verwaltungsmitglied und ehemaligen Vorsitzenden. Seine Nachfolge übernimmt Annette Groß als Schriftführerin.
Am 31. März nimmt die Musikkapelle am Festbankett des Musikvereins Harmonie Plittersdorf anlässlich dessen 100jährigen Bestehens teil.
Vom 13.–15. Juli nimmt der Musikverein mit der Kapelle, als Helfer und Mitorganisator und mit einem Umzugswagen an den Ottersdorfer Heimattagen teil.
Mit der erfolgreichen Teilnahme an einem Wettbewerb in Bühl und vielen anderen Auftritten trägt auch die Jugendkapelle sehr viel zum Ansehen des Vereins bei.
Absoluter Höhepunkt und musikalischer Leckerbissen ist das Gastkonzert von Vlado Kumpan und seinen Spitzenmusikern in der vollbesetzten Altrheinhalle in Plittersdorf.
2008
Wieder einmal macht unsere Jugendkapelle von sich Reden. Gemeinsam mit der Grundschule in Ottersdorf wird das Musical „Karneval der Tiere“ aufgeführt.
Mit Annelie Burster und Katharina Fritz erwerben wieder zwei junge Musikerinnen aus unseren Reihen das Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold.
2009
Neben dem schon zur Tradition gewordenen Frühlingskonzert ist das Maifest mit dem Gesangverein zusammen wieder ein voller Erfolg.
Höhepunkt ist wiederum das Platanenfest im Juli mit dem Besuch und der Mitwirkung unserer Musikfreunde aus Ettenkirch.
Ein gemeinsamer Ausflug von Aktiven und Verwaltung führt nach Sasbach und Sasbachwalden, wo bei einer Besichtigung, Wanderung, Weinprobe und Besuch des Erntedankfestes die Kameradschaft gepflegt wird.
Gemeinsam mit dem Kirchenchor, dem Gesangverein und der Musikkapelle findet am 22. November ein Kirchenkonzert statt, das die Vielfalt der Musik demonstriert.
2010
Erstmals in der Vereinsgeschichte wird ein Musiker für 60jährige Aktivität geehrt. Beim Frühlingskonzert am 28. März erhält Fritz Groß aus der Hand des Verbandspräsidenten die große goldene Ehrennadel mit Diamant vom Bund Deutscher Blasmusikverbände (BDB). Auch vom Verein wird dieses besondere Engagement von unserem Baritonisten Fritz Groß gewürdigt.
Beim Ottersdorfer Straßenfest ist der gesamte Verein wieder gefordert. Auf den Anwesen von Rainer Ernst und Rudi Frisch gibt es viele Aktivitäten und ein reichhaltiges Speisen- und Getränkeangebot, was zu einem guten Erfolg führt.
2011
Neben den vielen Verpflichtungen und Veranstaltungen steht wieder der Besuch unserer Musikfreunde in Ettenkirch am 26. und 27. Juni im Vordergrund. Im Rahmen dieses Besuchs gratuliert die Musikkapelle ihrem Ehrendirigenten Otto Wietfeld im Krankenhaus nachträglich zu seinem 90. Geburtstag und bringt ihm ein Ständchen dar. Noch im selben Jahr verstirbt Otto Wietfeld und der Musikverein wird ihn in ehrendem Andenken bewahren.
2012
Das Frühlingskonzert am 1. April ist zugleich das letzte mit Markus Mauderer als Dirigent. Nach 22 erfolgreichen Jahren gibt er den Taktstock an Armin Kraus weiter. Ein besonderer Dank gilt Markus Mauderer für die hervorragende Arbeit beim MVO. Die Ernennung zum Ehrendirigenten ist unser Zeichen der besonderen Wertschätzung.
Ab sofort übernimmt Armin Kraus, der beim MVO bereits gut bekannt ist, die musikalische Leitung des Vereins.
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres ist der im November durchgeführte erste Gaudi-Abend in der Festhalle. Die Durchführung und Organisation liegt in den Händen von Benjamin Fink.
Im November wird das Klassenmusizieren gemeinsam mit der Grundschule eingerichtet. Hier werden 15 Schülerinnen und Schüler in einer Gruppe an verschiedenen Instrumenten unterrichtet. Die Leitung hat Diana Jourdan, die von einigen aktiven Musikern unterstützt wird. Hier hofft der Verein auch weiterhin auf einen guten Nachwuchs.
2013
Die Musikerversammlung im Februar bringt einige Änderungen. Rainer Ernst und Frank Groß stellen nach vielen erfolgreichen Jahren ihre Ämter als erster bzw. stellvertretender Musikerobmann zur Verfügung. Als Nachfolger werden zwei junge Männer gewählt. Dies sind:
Musikerobmann: Benjamin Fink
Stellvertreter: Simon Schaaf
Am 7. Juli steht ein Auftritt beim Musikfest in Degernau im Schwarzwald an. Der Musikverein Degernau ist der Heimatverein unseres Trompeters Thomas Maier, auf dessen Veranlassung dieser Kontakt zustande kam.
Im Herbst wird die zweite Gruppe Klassenmusizieren gestartet.
2014
Wegen der geringeren Stärke unseres Jugendorchesters wird im Januar eine Kooperation mit dem Musikverein Steinmauern begründet. Die ersten Auftritte verlaufen unter dem Jugenddirigenten Benjamin Fink erfolgreich.
Die Teilnahme am „Cold Water Challenge“ im Sommer bringt für die aktiven Musiker viel Spaß.
Das Straßenfest am 6. Und 7. September wird für den MVO wieder zu einem vollen Erfolg.
2015
Der MVO feiert dieses Jahr seinen 90. Geburtstag und hat derzeit 294 Mitglieder, davon 50 Aktive in der Seniorenkapelle und Jugendliche in Ausbildung.
Am 08.02.2015 feiert unser aktiver Musiker Fritz Groß im 65. Jahr seiner Aktivität seinen 80. Geburtstag. Die Aktiven und die Vorstandschaft haben das Ereignis mit ihm zusammen gebührend gefeiert.
Bei einem hervorragenden Frühlingskonzert, das mit einigen Solisten für alle etwas zu bieten hat, zeigt der MVO seine Leistungsfähigkeit.
Helga Kilian erhält beim Konzert für 15 Jahre Tätigkeit als Kassiererin die goldene Verbandsehrennadel. Für 50jährige Aktivität wird Adolf Lott mit der großen goldenen Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusikverbände ausgezeichnet.
Am 17. Mai nimmt die Kapelle mit einem Auftritt am Stadtgarten, am Landesmusikfest in Karlsruhe teil.
Mit einem großen Jubiläumsfest am 1. und 2. August wollen wir das 90jährige Jubiläum feiern.
Aufgrund der intensiven und qualitativ guten Jugendarbeit der letzten 40 Jahre kann der MVO stolz sein, viele qualifizierte Ausbilder und Dirigenten aus den eigenen Reihen zu besitzen. Dies ist nicht zuletzt der guten Zusammenarbeit mit der Grundschule und der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Rastatt sowie anderen Unterstützern und Gönnern zu verdanken.
Dirigenten
von 1925 bis 1925: Paul Lutz
von 1925 bis 1929: Herr Fischer jun.
von 1929 bis 1937: Herr Fischer sen.
von 1937 bis 1939: Herr Hagenbruch
von 1939 bis 1940: Herr Wettemann
von 1948 bis 1950: Walter Graf
von 1950 bis 1951: Alfred Exner
von 1951 bis 1973: Hans Weyrauch
von 1973 bis 1977: Helmut Böcker
von 1977 bis 1990: Richard Merz
von 1990 bis 2012: Markus Mauderer
von 2012 bis 2020: Armin Kraus
seit 2020: Patrick Groß
Vorsitzende
von 1925 bis 1930: Anton Groß
von 1930 bis 1939: Anton Götz
von 1939 bis 1940: Franz Ruf
von 1948 bis 1949: Anton Jung
von 1949 bis 1950: Franz Ruf
von 1950 bis 1957: Stefan Knebel
von 1957 bis 1961: Hermann Waschewsky
von 1961 bis 1976: Martin Jung
von 1977 bis 1978: Wolfgang Kilian
von 1978 bis 1987: Adolf Becker
von 1987 bis 1995: Adolf Lott
von 1995 bis 2001: Reinhold Philipp
von 2001 bis 2022: Alwin Fütterer
seit 2022: Benjamin Fink